snetram

Privileg Voll Zick Zack Mod. 310

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snetram    1
snetram

Ich habe meine Hilfe einer Bekannten angeboten, die die Maschine für die Flüchtlingshilfe gebrauchen kann. Das ist eine Privileg Voll Zick Zack Model 310, also so etwas wie Brother Riviera 350 oder Brother Pacesetter 606 ohne Papiere aber mit festsitzender Stichlängeneinstellung auf dem Tisch.Weiterhin funktioniert die Rückwärtstaste nicht. Diese scheint eingedrückt zu sein, bzw. lässt sich nicht weiter eindrücken oder herausziehen. Ich habe schon den Tastenknopf und den Drehknopf abgeschraubt, bin dadurch auch nicht schlauer geworden was die Fehler betrifft. Eine Behandlung mit WD40 auch noch nichts bewirkt. Mit Gewalt ist dort nicht viel zu machen, da die Teile aus Spritzguss sind.
Kennt jemand die Maschine und kann mir sagen, ob der Knopf für rückwärts eine Taste ist, die nach dem Loslassen wieder auf vorwärts schaltet oder ob rückwärts bis zum erneuten Drücken eingeschaltet bleibt?

Hat jemand ein Service-Manual für diesen Maschinentyp?

Nach dem Reinigen und Ölen scheint die Maschine ansonsten sehr ordentlich zu laufen.

Ein Bild der Maschine habe ich zur Zeit nicht, da ich sie teilweise zerlegt habe.

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Sabine Figge    1.084
Sabine Figge

Bei den alten Privilegs auf denen ich bisher genäht habe musste man den Knopf gedrückt halten wenn sie rückwärts nähen sollten.

Sicher ist altes Öl drin verharzt, reinige sie mal gründlich mit Petroleum, evtl mit 'ner feinen Pinzette den alten Schmier vorsichtig rauskratzen.

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snetram    1
snetram

Danke für die schnelle Antwort Sabine!
Es ist schon mal gut zu wissen, dass der Rückwärtsknopf eine Taste ist.

An vielen anderen Stellen habe ich verharztes Öl gefunden, beseitigt und neu geölt. Doch genau an dem Einstellknopf für die Stichlänge und der Rückwärtstaste war es Staubtrocken. Die Mechanik hinter dem Knopf kann ich nicht einsehen, ist gekapselt. Zum Ausbauen dieser Einheit muss ich die halbe Maschine zerlegen. Die kriege ich dann nicht mehr eingestellt fürchte ich. Da werde ich erst noch theoretisch den Fehler suchen und hoffen die Ursache zu finden.

Mit freundlichem Gruß, snetram

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Sybille Dreyer    934
Sybille Dreyer

Du benötigt harz- und säurefreies Öl. Ob  WD 40 das ist bin ich mir nicht sicher.

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Sabine Figge    1.084
Sabine Figge

@Sybille Dreyer, gut, daß Du es erwähnst. 

Zum wieder gangbar machen ist wd40 schon klasse, als Kriechöl kommt es womöglich gut in die Ritzen, in die man sonst nicht reinkommt und löst das alte Zeug an.

Wenn sie wieder läuft gut sauberwischen und zum Schmieren dann Feinmechanköl nehmen.

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snetram    1
snetram

Hallo Sabine und Sybille!

Genau so habe ich mir das vorgestellt, allein es funktioniert nicht. Ich glaube jetzt, dass in dem Teil unter dem Stichlängenknopf etwas zerbröselt oder zerbrochen ist. Dafür spricht auch, dass die Rückwärts -Taste sich kein 1/10 mm bewegen lässt.
Ich habe in einem Skript einer Ingenieurschule etwas über die verschiedenen technischen Anordnungen zur Erzielung der gewünschten Bewegung des Transporteurs gefunden. Erstaunlich kompliziert. Das zu zerlegen und nach dem Erkennen was tatsächlich kaputt ist, wieder zusammenzubauen und einzustellen tue ich mir nicht an. Die Maschine ist von Toyota oder später ? von Brother gebaut worden. Für diese Hersteller halten aber die Nähmaschinen-Ersatzteile-Firmen fast keine Teile bereit. Schade um die Maschine.
Gibt es Vorschläge eine Nähmaschine in eine Filzmaschine umzubauen? Ich kann mir vorstellen, dass die Privileg robust genug dafür ist.

Vielen Dank,

snetram

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canea    0
canea

Hallo, ich habe die gleiche Maschine und folgendes Problem, vielleicht kann mir jemand von euch helfen:

Der Regler für die Oberfadenspannung ist locker, er lässt sich einfach herausnehmen (s. Bild). Ich kann den Stab in dieses Loch stecken, er rastet aber nirgendwo ein. Der Drehknopf ist irgendwann plötzlich rausgefallen. Ich weiß nicht, wie die Befestigung ursprünglich war. Vielleicht kannst du, snetram, dazu was sagen, wenn du deine Maschine mal anschaust!

Vielen Dank im voraus!

20200329_195108.jpg

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snetram    1
snetram

Hallo Canea!

Das sollte leicht zu reparieren sein! Stecke den Netzstecker der Maschine aus.Du brauchst einen großen und einen kleinen Schlitz-Schraubendreher. Mit dem Großen Schraubendreher löst du die beiden Deckelschrauben bis sie durchdrehen und hebst dann den Deckel ab. Die Schrauben bleiben im Deckel. Siehe Abb. 1 und 2. Dann löst du mit dem großen Schraubendreher die Schraube, die das noch in der Maschine befindliche Spritzgussteil hält. Auf deinem Bild sieht man in welcher Position es später wieder montiert werden muss. Auf deinem Bild sieht man nicht den Draht mit der Feder, die auf die Achse gehört Abb. 4.  Bitte kontrolliere ob du dieses Teil noch hast!

Der Draht-Federarm muss nach der Montage eine gewisse Vorspannung haben. Das werde ich morgen versuchen herauszufinden und posten. Ich kann bei der Maschine nicht nachschauen, da ich viele Teile ausgebaut habe um die Nähmaschine in eine Filzmaschine umzubauen.

Tschüß bis morgen

snetram

 

Abb1.jpg

Abb_2.jpg

Abb_3.jpg

Abb4.jpg

Abb5.jpg

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snetram    1
snetram

Hallo Canea!

Ich habe versucht mich zu informieren und dazu ein altes Lehrbuch aus 1957 für Nähmaschinentechnik zu Rate gezogen. Was ich mit Draht und Feder beschrieben habe heißt Fadenanzugfeder. Zur richtigen Funktion des Systems muss diese mit einer Kraft von ca. 0,2 Newton gegen den linken Anschlag drücken. Den Wert habe durch Messung bei zwei alten gut funktionierenden Maschinen gemessen, da ich über die erforderliche Kraft sonst nichts gefunden habe. Die ganze Technik mit der Fadenanzugfeder soll dazu dienen, dass der Faden nach Vollendung  eines Stichs noch einmal straff angezogen wird, wie man es auch bei einer Naht von Hand macht. 
Ich versuche jetzt eine Anleitung zu geben, wie die Montage von den drei beteiligten Teilen erfolgen kann.

Stelle den Knopf aus Abb. 5 auf eine Stoffunterlage auf deinen Arbeitstisch, so dass der Stift nach oben zeigt und die Nase dir zugewandt ist. Setze dann die Fadenanzugfeder so auf, dass der gerade Teil rechts von der jetzt nach oben zeigenden Nase sitzt. Halte oben die Feder mit der linken Hand fest, damit sie dir nicht weg springt. Mit der rechten Hand drehe den Bügel eine Umdrehung gegen den Uhrzeigersinn und hebe ihn vorsichtig über die Nase. Jetzt liegt die Fadenanzugfeder wieder so, das der gerade Teil rechts von der jetzt nach oben zeigenden Nase sitzt. Deine linke Hand hält die Feder in Position. Jetzt nimm den kleinen Schraubendreher mit rechts und drücke ihn vorsichtig in einen der unteren Federwindungen, so dass die Feder nicht nach oben wegspringen kann. Dabei muss die rechte Hand auch noch den Knopf festhalten. Jetzt setze das Spritzgussteil auf die Anordnung bis die Nase fest in der Nut sitzt. Der Bügel kann sich jetzt etwas gegen etwas Widerstand nach rechts bewegen. Dann schraube die Madenschraube im Spritzgussteil ordentlich fest, aber nur so dass bestimmt nichts kaputt geht.

Senke das Füßchen der Nähmaschine ab. Führe dann den kompletten Oberfadenregler in das entsprechende Loch ein und drehe den Oberfadenregler so, dass der rote Punkt nach oben weist. (Die Madenschraube zeigt dann nach links.) Drücke den Oberfadenregler ganz in das Loch und schraube die Schraube aus Abb. 3 mit dem großen Schraubendreher wieder ordentlich fest. Jetzt müssen noch die Schrauben aus Abb. 1 uns Abb. 2 wieder festgezogen werden.

Stelle die Fadenspannung auf 4 und nähe auf zwei Lagen eines sehr leichten Stoffes eine Steppnaht mit Stichlänge 4. Führe dabei den Stoff nicht. Wenn der Stoff sich bei der Naht kräuselt ist die Oberfadenspannung oder Federspannung zu stark. Probiere eine Naht mit Oberfadenspannung 3. Wenn es wieder käuselt,  musst du den ganzen Vorgang mit weniger Federvorspannung wiederholen also die Fadenanzugfeder ca. 90° nach der Nase aufsetzen und nur 3/4 Umdrehung gegen den Uhrzeigersinn spannen, so dass der Bügel wieder rechts an der Nase anliegt.

Ich wünsche dir die erforderliche Geduld und gutes Gelingen

Snetram

 

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canea    0
canea

Hallo Snetram!

Wow, das war eine perfekte Anleitung!!

Vielen vielen Dank, dass du dir so eine Mühe gemacht hast! Ich konnte dir Schritt für Schritt folgen, es hat alles funktioniert und sitzt jetzt wieder einwandfrei fest. Und ich habe ein Stück mehr verstanden, wie so eine Maschine funktioniert :)

Meine Fadenanzugfeder ist ziemlich verbogen, aber die Nähte sehen gut aus und die Regelung der Oberfadenspannung scheint auch zu funktionieren. Weißt du, ob die Feder von irgendeinem Modell, für das es noch Ersatzteile gibt, hiermit kompatibel ist?

Nochmal danke für die Hilfe und viele Grüße!

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