@Gizmo0302, ich schließe mich Sybille an, die haushaltsübliche Ledernadel für die Nähmaschine schneidet winzige Schlitze in Leder damit die kleinen Motoren überhaupt eine Chance haben durch festes Naturleder zu stechen. Für Kunstleder ist das nicht nur Unsinn sondern sie können das Trägermaterial zerschneiden und damit wären dann Risse an den Nähten bei Belastung vorprogrammiert. Eine Nadel mit guter Spitze sticht zwischen den Gewebe- oder Gewirkfäden des Trägermaterials hindurch. Eine Universal-, Jeans-, Quilt- oder spitze Titannadel sins da fürs Steppen geeigneter. Für nicht sichtbare Nähte (re auf re) ist ein hochwertiges Polyesternähgarn ok, möglichst im 3fach Gradstich - aber nur wenn Du so fit im Füren des Nähguts bist, daß die Nadel die Stichlöcher beim Rückstich exakt trifft! Ansonsten besser ein etwas dickeres Garn wählen sofern Deine Maschine das im Unterfaden mitmacht.
Nun zum Handnähen: Ledernadel ist nicht gleich Ledernadel! Prym verkaufen unter der Bezeichnung Ledernadel welche mit Klinge, so wie die Maschinennadeln auch sind. Die sind ausschließlich für Naturleder, das man nicht mit einer Ahle vorlocht geeignet. Sattler benutzen Nadeln mit einer Kugelspitze und die Ahle, sie nähen mit je einer Nadel an jedem Fadenenden (den Leinenzwirn dafür gibt es in unterschiedlichen Stärken, man zieht ihn vor dem Nähen durch ein Stück Bienenwachs), bei jedem Stich wird ein Knoten gearbeitet. Für Kunstleder ist auch Polyestergarn geeignet zB das Extrastark von Gütermann, noch dickeres würde ich bei Kunstleder für beanspruchte Nähte nicht wählen.
Sicher gibt es bei Youtube Anleitungen zum Sattlerstich, ist allerdings oft schwierig für Anfänger dort die fachlich fundierten von den dilletantischen zu unterscheiden.