Ich schäme mich, war letzte Woche so enttäuscht und motzig. Aber getraut dem Geschäftsführer der Firma zu schreiben habe ich mich nicht.
Mittwoch war meine Kundin hier, danach noch zwei, der Stiefel ist heil und geht wieder mit seiner Besitzerin reiten. Langsam kam/kommt wieder etwas Arbeit rein. Donnerstag nachmittag klingelte dann das Telefon: der Firmenchef persönlich! Er hat sich entschuldigt, daß er sich nicht früher gemeldet hat und gefragt ob ich denn trotzdem noch Interesse an dem Auftrag habe! Klar habe ich 😀, obwohl der Zeitrahmen jetzt echt knapp ist (und mich heimlich gefreut, daß ich zu feige war zu schreiben). Zum Glück hatte ich schon Material recherchiert und berechnet, wir haben uns auf Teillieferungen geeinigt - heute ist die erste raus (nachdem gestern die Gummilieferung hier eingetroffen war), für die zweite konnte ich schon ein wenig vorarbeiten soweit mein vorrätiger Stoff gereicht hat. Morgen kommen 12m Stoff, nach der Wäsche gehts dann weiter - Donnerstag die zweite Teillieferung in rot, Montag, Mittwoch und Freitag dann grau, dann haben alle Mitarbeiter Masken in Firmenfarben 😊.
Danach dann für eine nette, kleine Firma schwarz und grün 😊.
Inzwischen kommen auch ein paar liebe Stammkunden wieder, ein wenig Freizeitkleidung kürzen und so Sachen.
Sonst hatte mein Arbeitstag 5-7 Stunden, zur Zeit hat er 10-12, ich muß gleich schlafen, morgen früh um 7:30 gehts weiter!
Bin so glücklich, daß ich die Chance habe aufzuholen und die (hoffentlich kurze) Zeit, in der der Virus unser Leben lähmt wieder mit arbeiten ausfüllen zu können.
Ach so, Geld vom Staat möchte und brauche ich nicht, auch ohne die Schneiderei (an der ich sehr hänge) würde ich keine Not leiden müssen, könnte mir einen Teilzeitjob suchen und nebenbei noch ein wenig nähen - auch auf die Pferde müsste ich nicht verzichten, lediglich auf Urlaub und Desigenerklamotten. Wir haben ein eigenes Haus und Lothar hat einen sicheren Job. Es gibt kleine Unternehmer, die Familien davon ernähren müssen, Miete und Mitarbeiter bezahlen, die ohne staatliche Unterstützung keine Existenzgrundlage mehr hätten - die sollen die Unterstützung haben, die brauchen sie wirklich dringend.